Nova Rock 2023 Review – Auch 2023 machten wir uns wieder auf den weiten Weg quer durch Deutschland und Österreich bis zu den Pannonia Fields II bei Nickelsdorf, um beim Nova Rock dabei sein zu können.
Nova Rock 2023 Review
Und ebenso legten wir auch in diesem Jahr auf dem Weg einen Zwischenstopp in Wien ein. Zum einen ist Wien einfach eine tolle Stadt und zum anderen ist die Anreise von Wien aus deutlich angenehmer und besser planbar als von Mannheim kommend – das wären immerhin ca. 800km Strecke mit dem Auto…
Nova Rock 2022 Anreise
Gut gelaunt aber müde machten wir uns also kurz nach 7 Uhr auf den Weg zu den Pannonia Fields II und kamen dieses Jahr sehr flüssig bis zum Presse-Parkplatz durch. Dann wurde erst einmal aufgebaut und auch dieses Jahr zeigten sich andere Festivalbesucher als sehr hilfreich und halfen uns beim Tragen der Campingausrüstung zum Camp – vielen Dank nochmal!
Nach erfolgreichem Aufbau holten wir uns noch fix unsere Bändchen und ließen den Tag dann bei zwei, drei, … Bierchen ruhig ausklingen. Dies natürlich nicht bei Sonnenschein und windstille sondern Nova Rock Typisch bei Regen und Gewitter ;)
Nova Rock 2023 Mittwoch
Über Nacht war also „Nova Rock Wetter“ und so kamen die einen oder anderen 2022-Flashbacks hoch. Zum Glück war es nicht ganz so schlimm, die Veranstalter waren besser vorbereitet – oder beides? Jedenfalls waren die Wege begehbarer und auch wenn die Red-Stage noch einen traurigen Anblick bot und die ersten Band dort nicht wie geplant spielen konnte, war zu Lorna Shore um 14:00 Uhr auf der Blue Stage dennoch schon einiges los und das trotz strömendem Regen. Zum Glück machte die Technik mit und ab The Hu zwei Stunden später hat der Regen aufgehört, es klarte auf und hier und da schaute sogar die Sonne etwas heraus.
Alles in allem also ziemlich geiles Festivalwetter das uns den restlichen Tag voll begleitete. Für uns ging es recht zügig weiter zur Red Stage bei der die Spaßmetaller von J.B.O. für gute Laune sorgten und pinkte Luftballons ins Publikum warfen. Aufgrund des Windes waren diese aber ein kurzes Vergnügen für die Fans vor der Bühne. Nach einer kurzen Pause legten In Extremo mit ihrem mitreißenden Mittelalter-Metal auf der Blue Stage los und verwandelten das Nova Rock in einen riesigen Chor der bei Songs wie „Sternhagelvoll“, „Spielmannsfluch“ oder auch „Liam“ begeistert mitsang.
Zu Simple Plan auf der Red Stage konnten wir leider nur einen kurzen Abstecher machen bevor es auf der Blue Stage direkt mit Within Temptation weiterging. Die Band um Sängerin Sharon den Adel legte ebenfalls einen starken Auftritt hin und wies – als einzige Band dieses Jahr? – auf den schrecklichen Krieg in der Ukraine hin und widmete den Menschen dort einen Song. Danach waren wir noch bei Ska-P welche die Red Stage zum Beben brachten und nach einem kurzen Abstecher bei Disturbed auf der Blue Stage war der Festivalmittwoch für uns vorbei. Wer noch nicht genug hatte konnte unter anderem beim Headliner des Tages Slipknot auf der Blue Stage nochmal die Sau rauslassen.
Lorna Shore
The Hu
J.B.O.
In Extremo
Simple Plan
Within Temptation
Ska P
Disturbed
Nova Rock 2023 Donnerstag
Nach einer angenehm ruhigen Nacht – oh Gott wir klingen jedes Jahr mehr wie Rentner… naja die „Kleinen Dinge des Lebens“ werden im Alter eben bedeutsamer ;P – wurden wir von der Sonne geweckt die uns ganz ungewohnt auch über diesen Nova Rock Festivaltag begleitete. Vereinzelter Nieselregen gab es zwar hier und da, dieser trübte die Stimmung jedoch nicht. Die Wege wurden stündlich besser und die allgemeine Matschsituation war im Griff. Musikalisch starteten wir mit Funeral For A Friend, die uns aber nicht so recht überzeugen konnten. Besser wurde es bei Motionless in White auf der Red und Fever 333 auf der Blue. Letztere waren im Vergleich zu unserem letzten aufeinandertreffen in neuer Besetzung unterwegs, zerlegten die Bühne dennoch wie gehabt und machten den einen oder anderen waghalsigen Stunt.
Eines der Highlights des Tages waren Sum 41, die wahrscheinlich leider ihren letzten Auftritt auf dem Nova Rock gespielt haben, da sie vor kurzem ihre Auflösung bekannt gaben. Entsprechend voll wurde es vor der Blue Stage und es wurde nicht nur zum Cover von „We Will Rock You“ fleißig mitgesungen. Als die Band kommentarlos die Bühne verlies warteten nicht nur wir verdutzt auf eine Zugabe, die leider ausblieb – Falls man sich also nicht mehr wieder sieht: Alles Gute Euch und danke für die geile Musik!
Bevor wir hier noch melancholisch werden… Den restlichen Festivaltag verbrachten wir komplett bei der Red Stage (und ließen dafür Tenacious D und The Prodigy sausen). Hier ging es mit Three Days Grace los die unter anderem mit „I Hate Everything About You“ das Publikum begeisterten. Danach folgte mit Powerwolf eine Band die für gute Stimmung steht und das auch absolut bestätigen konnte. Hier landete irgendwie eine Sonnenbrille auf der Bühne und wir müssen feststellen, zusammen mit den kurzen Haaren ist das durchaus ein cooler Look für Attila Dorn der damit wahrscheinlich bei den Men in Black anfangen könnte ;)
Zum Tagesabschluss fackelten Parkway Drive noch die Red Stage mit Pyro ab. Neben brachialen Metalcore Klängen wurde mit Live-Streichern auf der Bühne unterstrichen wie gut Klassik und Metal harmonieren können – geiles Ende eines super zweiten Festivaltags!
Funeral For A Friend
Motionless In White
Fever 333
Sum 41
Three Days Grace
Powerwolf
Parkway Drive
Nova Rock 2023 Freitag
In den dritten Festivaltag starteten wir mit indischem Folk Metal von Bloodywood vor der Red Stage die bei super Festivalwetter für passend gute Stimmung sorgten. Über Dirty Honey und Lionheart ging es für uns zu Bury Tomorrow.
Die Jungs aus England schafften es um 16 Uhr bei „Black Flame“ so viele Crowd Surfer vor die Bühne zu locken, dass der Fotograben vorzeitig geleert werden musste, um die Sicherheit aller Anwesenden aufrecht zu erhalten – beeindruckend – unserem Fotografen fällt an dieser Stelle ein anderes Adjektiv ein, um die Situation zu beschreiben ;D
Nach dem Auftritt von Avatar ging es für uns zu Papa Roach (Keine Fotos wegen Fotoliste) bei denen unerwartet ein Sturzregen runterkam der aber auch nicht verhindern konnte, dass eine top Stimmung herrschte.
Nach einer kurzen Pause zog es uns wieder vor die Red Stage die nun von den Wikingern Amon Amarth zerlegt wurde. Erneut schafften es die Besucher vom Nova Rock die Fotografen durch massives Crowd Surfen aus dem Fotograben zu verdrängen. Die gute Stimmung wurde bei Electric Callboy (Auch hier leider keine Fotos von uns wegen einer Liste) sogar noch getoppt und wer hiernach noch nicht genug Party hatte konnte zum Abschluss noch auf der Blue Stage bei Scooter die Sau zu „Maria (I Like It Loud)“, „How Much Is the Fish?“ und „FCK 2020“ raus lassen und das bei einer gefühlten Rekordlautstärke (danke an den Aufmerksamen Security der uns Ohrenschutz anbot).
Bloodywood
Dirty Honey
Lionheart
Bury Tomorrow
Avatar
Amon Amarth
Scooter
Nova Rock 2022 Samstag und Abreise
Und auch am letzten Tag des Nova Rock 2023 wurden wir von super Wetter begrüßt. Kein Regen und gegen späten Vormittag bis Mittag kam sogar die Sonne richtig heraus und es wurde schon fast zu heiß! (Ja wir erwähnen das Wetter-Thema extrem häufig. Da sonst immer so über das Wetter geschumpfen wird muss man es ja auch mal Loben wenn es besonders toll ist!)
Für uns hieß es zügig abbauen, um dann zu Beyond the Black an der Red Stage zu sein. Das haben wir auch hinbekommen und konnten der Symphonic Metal Band aus dem heimischen Baden-Württemberg lauschen. Nach einem kurzen Abstecher zu Nothing But Thieves auf der Blue Stage ging es für uns direkt zurück zur Red Stage für Skindred. Die Jungs machten richtig Spaß und waren für uns eine der Entdeckungen dieses Nova Rocks (Was bei einer 1998 gegründeten Band ziemlich lange gedauert hat bis wir sie für uns entdeckt haben /hust).
Nach der Gute-Laune-Party mit Skindred gab es bei Arch Enemy noch ordentlich auf die Ohren. Die Band um Sängerin Alissa White-Gluz zerlegte auf ihre unnachahmliche Art und Weiße die Red Stage und peitschte dem Publikum am letzten Festival Tag nochmal ordentlich ein! Nach einer kurzen Verschnaufpause hörten wir noch bei Architects rein, welche ihren Auftritt auf dem Nova Rock auch sichtlich genossen.
Danach hatte unser Fotograf einen etwas unerwarteten Moment. Er bzw. wir gehörten tatsächlich auch mal zu den „Cool Kids“ und standen auf einer Foto-Liste – bei DEN ÄRZTEN! Vielen Dank nochmal an dieser Stelle, dass hier mal nicht die typischen Medien den Vortritt bekommen haben sondern die… äääh Guten ;) Durch diesen unerwarteten Platz auf einer Foto-Liste schafften wir es nicht zum Auftritt von Nightwish auf der Red Stage sondern machten uns auf den Weg zu Die Ärzte auf der Blue – zum Abschluss also doch noch ein Headliner für uns!
Die Ärzte nutzen ihre Spielzeit von über 2 Stunden um neben Hits wie „Westerland“, „Deiner Schuld“, „Junge“, „Zu Spät“, … und dem (ich zitiere) „Besten Lied der Toten Hosen – Schrei nach Liebe“ auch durch sonstige Publikumsinteraktion zu begeistern. So wurde aus einem Wiener Café mit freundlichem Personal berichtet, welches definitiv nicht mehr „unser Wien“ ist. Zu einem aufblasbaren männlichen Genital wurde gefragt, ob es der ist der bei Rammstein nicht mehr auf die Bühne darf und als ein „Arschloch“ und ein „Ficken“ Schild im Publikum zueinander fanden wurde dies von der Band freudig bejubelt.
Für den einen oder anderen mag das Humor auf zu tiefem Niveau sein – oder vielleicht gar Geschmacklos – wir fanden es lustig und den Auftritt im Gesamten absolut genial!
Somit erreichte das Nova Rock 2023 für uns, und viele andere Besucher, mit „Der Besten Band der Welt“ seinen Höhepunkt, jedoch noch nicht ganz den Abschluss. Der Schlussstrich des Festivals wurde der Falco Tribute Show überlassen. Mit der Originalband und diversen Künstlern die bei den Songs die Gesangsparts übernahmen wurde man durch die bekanntesten Titel von Falco geführt. Wir hatten zwar auf eine weniger interpretative Version einiger Songs gehofft, gut gemacht war die Show dennoch und es war ein super Ende für das Festival mit den vielen noch anwesenden Besuchern „Rock Me Amadeus“ mitzusingen!
Beyond the Black
Nothing But Thieves
Skindred
Arch Enemy
Architects
Die Ärzte
Falco Tribute
Fazit zum Nova Rock 2023
Das Nova Rock 2023 war unser dritter Besuch auf dem Festival in Österreich und auch dieser wird primär positiv in Erinnerung bleiben. Ein paar Kritikpunkte haben wir aber natürlich trotzdem:
– Die Matsch-Situation war dieses Jahr zwar besser als letztes Jahr, aber hat dennoch noch Optimierungsbedarf. Die Holzschnitzel wurden nicht auf allen Wegen verteilt und gerade am ersten Tag war es teilweise noch sehr matschig. Jedoch wie gesagt, war es erheblich besser als 2022.
– Das an den Wasserstellen auf dem Campingplatz überall stand „KEIN TRINKWASSER“ ist dann doch etwas irritierend. Hier wäre es schön ordentliche Wasserstellen zu haben an die man einen solchen Hinweis nicht anbringen muss. Die Besucher haben mit ihrer Campingausrüstung und dem Alkohol schon genug zu schleppen, da wird man doch wohl wenigstens einen Schluck Wasser für zwischen durch (oder für den Fahrer) auf dem Campingplatz zapfen können ohne Angst haben zu müssen irgendetwas gruseliges zu trinken!
– Anmerkung des Fotografen: Die Red Stage war dieses Jahr viel zu hoch und man hat die Band kaum gesehen =(
Doch wie schon angedeutet überwiegen auch dieses Jahr die Positiven Eindrücke und zudem wurde der eine oder andere Kritikpunkt vom letzten Jahr zu Herzen genommen und verbessert:
– Der Thunder Dome war weg und man hatte nachts keinen Bass-Terror mehr der über den Campingplatz schallerte – DANKE!
– Ebenso war auf dem Infield mehr Schattenplatz vorhanden. Da das Wetter dieses Jahr aber meist sehr gnädig war blieb der Härtetest für das neue Konzept an dieser Stelle noch aus.
– Auch dieses Jahr hat sich das Festival mit über 50.000 Besuchern pro Tag immer noch angenehm „klein“ angefühlt. Nicht falsch verstehen. Das Festival ist groß und gerade über den Campingplatz können die Wege auch sehr weit werden. Aber man findet an den Bühnen wenn man möchte immer einen guten Platz im vorderen Bereich und konnte sich auch so zügig über das Infield bewegen.
– Auch dieses Jahr war die Schlange an den Duschen auf dem Campingplatz sowohl bei den Herren als auch den Damen (!) relativ kurz und man stand für eine kurze Erfrischung nicht den halben Tag in einer Schlange!
– Alle Secus, Mitarbeiter, Campernachbarn und Kollegen mit denen wir dieses Jahr zu tun hatten waren nett und hilfsbereit und zwar von der Anreise bis zur Abreise. Wenn mal jemand nicht weiterwusste wurde man meist direkt an die korrekte Stelle weitergeleitet und man hat sich gegenseitig geholfen. Zum Beispiel im Fotograben als es mit den Crowdsurfern eng wurde, hat man die Situation ruhig und souverän gemeistert und die Fotografen entspannt herausgeführt und die Sicherheit aller Beteiligten gewährleistet – Danke dafür!
– Das tolle Cashless System von 2022 wurde weiter genutzt. Statt einer extra Karte im Scheckkartenformat, hatte man einen Chip am Armband. So macht Cashless nicht nur für die Dealer sondern auch die Besucher Sinn, da man sein Geld immer dabei hatte und das Verlustrisiko extrem gering ist.
– Auch in diesem Jahr war die Pressearbeit durch die kurzen Wege zwischen den Bühnen und die überdachten Sitzmöglichkeiten wieder richtig angenehm und wir würden uns wünschen wenn andere Festivals sich an diesen Rahmenbedingungen orientieren würden!
– Die Genre-Mischung war auch dieses Jahr richtig gut und so konnte man zum einen viele Bands in aus der Musiksparte hören in der man hauptsächlich beheimatet ist. Sich aber auch über den Tellerrand hinaus in anderen Genres etwas austoben!
Abschließend möchten wir uns beim Veranstalter bedanken für die Möglichkeit über das Festival berichten zu dürfen. Bei den Presse-Kollegen und natürlich allen Besuchern die die Tage friedlich und super nett mit uns zusammen gefeiert haben. Den Bands für die energiegeladenen Auftritt und dem Wetter das dieses Jahr über weite Strecken mitgespielt hat. Danke für ein mega tolles Nova Rock 2023 und wir sehen uns hoffentlich im nächsten Jahr wieder!
Weitere Informationen zum Festival:
Homepage: novarock.at
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