Lange ist es her, dass ich in einem Buch komplett versunken bin. Über die letzten Jahre habe ich einige Bücher gelesen und immer wieder auch Phasen in einem Buch gehabt, indem ich es teilweise verschlungen habe, doch die Kindheits-Erfahrung mit Harry Potter konnte kein Buch wieder hervorrufen – bis ich zu „Der Name des Windes“ von Patrick Rothfuss gestoßen bin!
Doch war auch hier der Anfang der Beziehung mit diesem Buch nicht ganz einfach…
… doch bevor ich zu dieser Geschichte komme einige trockene Fakten zu dem Buch:
Einige Fakten zum Buch:
Englisches Original: The Name of the Wind
Autor: Patrick Rothfuss (Link: Homepage des Autors)
Übersetzt von: Jochen Schwarzer
Seitenzahl (deutsche Ausgabe): 863 Seiten
Verlag: Klett-Cotta
Erscheinungsjahr: 2008
ISBN-10: 360893815X
ISBN-13: 978-3608938159
Nachdem wir den trockenen Teil geklärt haben, kommen wir wieder zu meinem Aufeinandertreffen mit diesem Buch. Angefangen hat alles, wie so häufig bei Büchern, im lokalen Buchgeschäft meines Vertrauens.
Eigentlich war nur ein kurzer Abstecher in den Laden geplant, doch schon wanderten die Augen begierig über die Regale und jegliche Vernunft „Chris, du kommst gerade eh nicht zum Lesen!“ wurde ignoriert.
Schwupps ein Abstecher in den Bereich der englischen Bücher gemacht. Ich suchte ein „Edgar Wallace“ Buch auf Englisch, gab es nicht *seufz*, doch da entdeckte ich „The Name of the Wind“. Das Buch lachte mich sofort mit seinem (im englischen Taschenbuch) mysteriösen und leicht düsteren Einband an. Doch da es bei Büchern – wie bei Menschen – auf die inneren Werte ankam, dachte ich mir „Frag ich zumindest mal nach Hobbys“ (Übersetzt in Buchsprache: Klappentext lesen).
I have stolen princesses back from sleeping barrow kings. I have burned down the town of Trebon. I have spent the night with Felurian an left with both my sanity and my life. I was expelled from the University at a younger age than most people are allowed in. I tread paths by moonlight that others fear to speak of during day. I have talked to Gods, loved women, and written songs that make ministrels weep.
My name is Kvothe. You may have heard of me.
Phu, was sagt man dazu? Abgesehen von 2 Lobeshymnen auf das Buch war es das mit der Information, mein Interesse war geweckt und meine Vernunft sagte mir „Yes, les es auf Englisch, dann lernst du wenigstens noch beim Vergnügen etwas dazu“ – gesagt getan, äh gekauft :D
Nach einigen Wochen kam ich bis Seite 35 und habe wahrscheinlich 3x so viele Vokabeln in meinen iPod Touch getippt wie Seiten gelesen. Der Erfolg des „learning by reading“-Konzepts war damit nicht sehr ausgeprägt, warum ich nun dennoch begeistert über das Buch berichte hat vielleicht damit zu tun, dass ich noch per Zufall einige Jahre später über die deutsche Ausgabe gestolpert bin.
Versteht mich nicht falsch. Das Buch hat sich auf Englisch gut gelesen, soweit ich das nach 35 Seiten beurteilen kann. Ich habe auch bis auf einige Ausschmückungen alles verstanden was nötig war. Es war nun auch nicht das 1. Buch welches ich auf Englisch las, das Hindernis war nur der Anspruch alle mir unbekannten Vokabeln zu lernen. Ich kam mit dem Lernen nicht hinterher, dadurch geriet das Lesen ins Stocken und wurde am Ende komplett abgebrochen.
Fazit zur englischen Version:
Lesen ist meiner Meinung nach kein Problem, ich habe mit meinem durchschnittlichen Englischabitur und danach konstantem Gebrauch der englischen Sprache, auch für Filme, Fachliteratur und andere Romane + Comics/Mangas, kein Problem gehabt den Inhalt zu erfassen und auch Beschreibungen zu genießen (Ich liebe „A Silence of Three Parts“ <- das 1. Kapitel). Wer aber auch den Anspruch hat alle unbekannten Worte zu lernen hat einiges zu tun ;)
Ich werde diesen Sommer das Vorhaben vielleicht nochmal angehen, da bei mir ein Praxissemester ansteht ist der sonstige Lernaufwand eher gering :)
Ich bin also Jahre nachdem ich mir die englische Ausgabe gekauft hatte bei dem deutschen Buch "Der Name des Windes" gelandet. Erst war es nur meine Einschlafliteratur, es hat sich ganz gut gelesen aber mich noch nicht zwingend gefesselt - vergleichbar mit dem 1. Harry Potter welcher auch etwas schleppend startete.
Doch nach kurzer Zeit habe ich mich in den Hauptcharakter verliebt - im Sinne von Sympathie ;) - und das Buch hat mich an sich gefesselt und aus einer einfachen Einschlaflektüre wurde ein Buch zum Frühstück -> Straßenbahnfahren -> Zeitüberbrücken -> Länger Wachbleiben -> „In jeder freien Sekunde Lesen“.
Im Buch erzählt Kvothe seine Lebensgeschichte und parallel erfährt man was in seinem jetzigen Leben passiert. Es beginnt in seiner frühesten Kindheit mit dem Aufwachsen bei seiner Familie bis zum Besuch der Universität. Ganz den Inhalt des Klappentextes arbeitet man im 1. Teil nicht durch, aber Teil 2 (bzw. Teil 2.1 und Teil 2.2) ist schon erschienen (Stand Juni 2015) und mit diesem handelt man dann die meisten der Klappentext-Taten ab.
Näheres zum Inhalt des Buches möchte ich auch nicht verraten, wer noch mehr Infos benötigt, bevor er das Buch liest kann diese zB. auf Wikipedia oder Amazon Der Name des Windes: Die Königsmörder-Chronik. Erster Tagerhalten.
Fazit zur deutschen Version:
Vorneweg, da ich das englische Buch nicht fertig gelesen habe, kann ich nun nicht auf Übersetzungsfehler eingehen. Soweit ich das jedoch beurteilen kann hat Herr Schwarzer einen guten Job gemacht. Die Namen der Personen und Orte sind noch stimmig und auch der Text ist nirgends so verhunzt, dass man beim Lesen ins Stocken gerät!
Das Buch hat, wie schon gesagt, einen etwas schleppenden Anfang. Wer diese verlängerte Einleitung jedoch übersteht hat danach ein sehr spannendes Fantasy-Buch welches ohne Probleme sowohl von Jugendlichen als auch Erwachsenen gelesen werden kann, welche dem Fantasy-Genre nicht abgeneigt sind.
Dabei muss man erwähnen, dass es kein übertriebenes Fantasy-Buch mit haufenweise Orks, Elfen/Elben, Zwergen, etc. ist das Buch spielt aber in einer mittelalterlichen Welt. Der Fantasyanteil ist auch geringer als bei Harry Potter, dennoch spielt eine Art von Zauberei durchaus eine Rolle. Am ehesten könnte man die Fantasybestandteile mit denen von Game of Thrones vergleichen (das Buch ist aber nicht annährend so brutal und die Lieblingscharaktere sterben auch nicht weg wie die Fliegen!).
Wer also auf mittelalterliche Fantasy steht dem kann ich das Buch „Der Name des Windes“ nur wärmstens empfehlen! Einziger Wehrmutstropfen, die Geschichte ist noch nicht abgeschlossen, man muss also noch auf eine Fortsetzung von Patrick Rothfuss warten *snief*
Wen ich nun mit meiner flammenden Begeisterungsrede zu diesem Buch überzeugen konnte, den bitte ich sich das Buch in einem lokalen Buchhandel zu kaufen, denn ohne diese hätten wir nicht den „Buch Stöber“-Faktor und ich hätte dieses Buch nie entdeckt!
Wer keinen Buchladen zum Unterstützen in der Nähe hat (oder den Buchladen nicht unterstützenswert findet aus welchen Gründen auch immer), der darf auch gerne folgenden Link verwendet und somit zumindest mich unterstützen diese Seite aufrecht zu erhalten und mir weitere Bücher zuzulegen über die ich berichten kann ;)
Wer das Buch schon gelesen hat und dennoch hier gelandet ist, der darf gerne seine Meinung in den Kommentaren kundtun, ich freue mich darauf und andere Leser empfinden weitere Meinungen sicher auch als hilfreich.
Wer Anmerkungen zu meinem Text hat den möchte ich auch freundlich bitten diese in den Kommentaren zu hinterlassen, ich gehe gerne auf Wünsche und Verbesserungsvorschläge ein (zB. wenn ihr gerne mehr Inhalt in dem Buch-Review hättet und weniger Geschichte drum herum!), alternativ freue ich mich auch, wenn die Bewertung über die Sterne hier unten erfolgt, dies geht noch einfacher und schneller als einen Kommentar zu schreiben hilft mir aber auch schon enorm weiter!
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