Nova Rock 2019 Review – für dieses Festival machten wir im Juni einen kleinen Abstecher nach Österreich und erlebten unser erstes Festival jenseits von Deutschland. Was wir erlebt haben und, ob wir das Nova Rock empfehlen können erfahrt ihr im folgenden Review zum Nova Rock 2019:
Nova Rock 2019 Review
Die Vorbereitung auf das Festival war für uns nicht ganz einfach. Wir sind meist relativ überzeugte Selbstversorger und schätzen neben der Zeit vor den Bühnen auch das gemeinsame Campingleben auf dem Festival das hauptsächlich aus Kochen, Essen und Trinken besteht. Nun sind auf dem Nova Rock Campingbereich sowohl offenes Feuer (Grillen) als auch Gas Kartuschen (und vergleichbare Kocher) verboten.
Es gibt auf dem Gelände vorgesehene Bereiche zum Kochen / Grillen aber das ist für uns irgendwie nicht das Selbe und so mussten wir hier etwas kreativ werden und im Vorfeld noch eine Flammenlose Variante des Kochens besorgen.
Abgesehen von dieser etwas unerwarteten Einschränkung lief die Vorbereitung aber wie für ein Festival üblich ab und war absolut kein Problem.
Nova Rock 2019 Anreise
Wegen einer recht langen Anfahrt ging es mitten in der Nacht los und dann mehr oder weniger non stop durch bis zum Festival. Dort angekommen war etwas Stau aber alles in allem lief das Einweisen auf die Parkfläche recht zügig. Dort wurde uns von anderen Festivalgängern nahegelegt unser Nummernschild abzuschrauben, da dieses wohl häufiger geklaut werden soll.
Wir folgten diesem Rat jedoch nicht und hatten bei der Abfahrt unsere Nummernschilder auch noch am Auto dran. Somit können wir hier nicht sagen, ob das eine ernsthafte Gefahr oder nur ein Running-Gag wegen der Nähe zur ungarischen Grenze ist.
Der weitere Aufbau und die Bändchenvergabe lief mehr oder weniger problemlos, wer jedoch etwas später anreist und weitere Strecken zu seinem Campingplatz zurücklegen muss der sollte sich unbedingt eine Transportmöglichkeit für sein Gepäck mitnehmen (Sackkarre oder ähnliches), um bei der Lauferei durch die Hitze nicht umzukommen!
Nova Rock 2019 Donnerstag
Musikalisch war das Nova Rock 2019 für uns ein absoluter Leckerbissen. Selten haben wir eine so volle Liste der Bands die wir sehen wollten angestrichen und mussten hier und da wegen der zeitlichen Überschneidung auf den beiden Hauptbühnen sogar auf einzelne Bands verzichten da zwei spannende Acts parallel spielten.
Den Start machte am Donnerstag für uns Amaranthe bei denen zu sehr früher Stunde (und bei einer abartigen Hitze) vor der Bühne schon richtig viel los war. Danach schauten wir auf der kleinen Bühne – der Red Bull Music Stage – noch bei Coperniquo und Anchorage vorbei, bevor es dann für etwas Schatten und einen kleinen Snack zurück ins Camp ging.
Schatten ist leider eines der leidigeren Themen auf dem Festival, denn diesen gibt es definitiv viel zu wenig. Hier wäre es schön wenn von Seiten der Veranstalter hier und da noch ein paar Sonnenschirme aufgestellt oder Sonnensegel gespannt werden könnten, dass man sich im Infield-Bereich leichter von der Sonne zurückziehen kann.
Nach einer kurzen Pause im Camp ging es für uns dann weiter mit Pussy Riot und einer erneuten kurzen Pause kam ein vollgepackter Abschluss des ersten Festivaltags mit Amon Amarth und Sum 41 die eine richtig gute Show hinlegten mit vielen angespielten Coversongs, den Highlights der eigenen Songauswahl und generell einer top Stimmung im Publikum. Als Abschluss waren wir bei Sabaton die mit fast 30 Minuten Verspätung anfingen aber mit viel Pyro und einer guten Show die Wartezeit ausgleichen.
Alles in allem eine klasse musikalische Mischung und wegen der Parallelbespielung der Bühnen konnte man zwar nicht alles sehen – uns entging so zB. Slipknot – aber dafür konnte man vor den Bühnen immer einen ziemlich guten Platz ergattern und hatte trotz der vielen Besucher nie das Gefühl auf einer Massenveranstaltung zu sein. Hier bitte nicht falsch verstehen. Es war immer noch viel los. Die Schlangen an der Frischwasserversorgung, manchen Ständen usw. waren lang (hier und da länger als sie hätten sein müssen mit mehr Personal) aber dennoch hatte das Festival etwas angenehm entzerrtes!
Amarante
Anchorage
Pussy Riot
Sum 41
Sabaton
Nova Rock 2019 Freitag
Auch am Freitag ging es für uns direkt zum Opening Act an die Bühnen und wir schauten uns Schmutzki an. Hier war auch wieder einiges los mit guter Stimmung und die Band nahm diese auch gut an mit ordentlich Publikumsinteratkion – top Start also in den Tag!
Danach schauten wir uns spontan noch Starset an welche wir vorher noch nicht kannten. Alles in allem spannender Sound und eine coole Integration von Cello und Violine! Die Band war definitiv den Abstecher wert und zeigte mal wieder, dass Festivals eine richtig gute Gelegenheit sind neue Bands kennen zu lernen und aus dem Gewohnten etwas auszubrechen!
Nach einer kurzen Pause schauten wir bei Behemoth und Dropkick Murphys vorbei welche beide einen gewohnt soliden Auftritt hinlegten.
Als Abschluss des Tages waren wir bei SLAYER die ihre letzte Show in Österreich spielten und diese mit ordentlich Power durchzogen! Danach spielten noch Frog Leap auf der Red Stage und zeigten, dass sie so richtig Bock auf diesen Auftritt hatten.
Nicht nur fingen sie etwas früher an, sondern überzogen ihren Timeslot auch noch munter 15 Minuten! Super Stimmung, viele Songs zum Mitsingen und wir hoffen, dass wir die Jungs 2020 auch in Deutschland irgendwo live sehen werden!
Schmutzki
Starset
Behemoth
Dropkick Murphys
Frog Leap
Nova Rock 2019 Samstag
Der Samstag startete etwas bewölkt schlug aber sehr schnell wieder in bestes Urlaubswetter um, mit anderen Worten – es wurde wieder brechend heiß! Entsprechend begaben wir uns an diesem Tag etwas später erst zu Beyond the Black und J.B.O. zu den Bühnen. Hier herrschte gewohnt gute Stimmung, die sich wieder den ganzen Tag hielt.
So war auch bei Powerwolf und In Extremo einiges los. Das Highlight des Tages für uns – und viele der Besucher des Nova Rock 2019 – war jedoch ganz klar der Auftritt von Die Toten Hosen. Hier wurde eine ziemlich beeindruckende Show mit Pyros im Publikum hingelegt und zwischendrin legte ein Teil der Band einen Stage Dive ins Publikum hin!
Hier und da hätte es zwar gerne ein Moshpit mehr sein können, aber das kann man bei einem Festival das eher in Richtung MainStream (vergleichbar mit Rock am Ring / Rock im Park) tendiert wohl nicht erwarten. Dennoch ein sehr cooler Auftritt!!!
Beyond the Black
J.B.O.
Powerwolf
In Extremo
Nova Rock 2019 Sonntag und Abreise
Der letzte Festivaltag grüßte einen mit etwas durchwachsenem Wetter mit Regen hier und da. Nicht Perfekt für einen früheren Abbau, aber nach den letzten extrem heißen Tagen eine angenehme Abkühlung.
Wegen der weiteren Heimfahrt nutzten wir einen Großteil des Tages zum Abbau und der Vorbereitung der Abfahrt. Der Tag hatte dennoch ein paar musikalische Highlights für uns. So durfte ich zum ersten Mal Rob Zombie live sehen die unsere Erwartungen nicht enttäuschten und einen coolen Auftritt hinlegten.
Hier mussten wir im Fotograben leider feststellen, dass dort die Stimmung unter den Secus zum Ende des Festivals etwas unentspannter wurde. Durch viele Crowdsurfer wurde man meiner Meinung nach unnötig ruppig zu den Fotografen (*hust* Secu Nummer231 */hust*) – das war aber für uns der einzige negative Vorfall mit Secus oder anderen Mitarbeitern die ansonsten alle super freundlich und entspannt waren!
Später bei Within Temptation war leider wegen der fehlenden Pause zum Auftritt von Die Ärzte weniger los als sie es verdient gehabt hätten. Die Show war gut, die Stimmung der Anwesenden ebenso und als kleines Goodie durfte man eine Akustikversion von Ice Queen hören!
Zum Ende des Festivals Fokussierte sich alles auf den Auftritt von Die Ärzte welche Gleichzeitig die Rausschmeißer an diesem Abend waren. Was soll man sagen – grandioser Auftritt bei minimalstem Bühnenaufbau aber dafür eine absolut geniale Publikumsinteraktion und es wurden die Highlight-Songs gespielt, teilweise mit einem witzigen Live-Twist – man wurde also nicht enttäuscht!
Die letzten Minuten des Auftritts nutzten wir, um früher zurückzulaufen und möglichst smooth vom Parkplatz zu kommen. Dieser Plan stellte sich als Fehler heraus. Wir reihten uns zwar gut in die Schlange ein, kamen jedoch in 1 Stunde nur 2-3 Autolängen voran und nutzten dann die nächste Lücke, um wieder zurück auf den Parkplatz zu fahren und etwas im Auto zu schlafen.
Nach einem kurzen Nap (ca. 2h) war die Verkehrssituation dann deutlich entspannter und wir kamen langsam aber sicher vom Gelände herunter und auf die Autobahn. Hier muss man entweder deutlich früher vom letzten Auftritt verschwinden oder eine kurze Schlafpause im Auto einplanen wenn man schon in der Nacht nach Hause fahren möchte. Die letzte Band anschauen und direkt vom Parkplatz fahren zu können ist definitiv utopisch, sollte sich hier an der Verkehrsführung nichts ändern im nächsten Jahr.
Rob Zombie
Within Temptation
Fazit zum Nova Rock 2019
Im Grunde war unser erster Besuch auf dem Nova Rock Festival in Österreich eine sehr positive Erfahrung und wir hoffen, dass wir 2020 wieder vorbeischauen können! Dennoch gab es ein paar Dinge die wir unschön fanden bzw. wo wir für unseren nächsten Besuch auf dem Nova Rock schauen müssen, wie wir die Sache für uns besser lösen können.
– Es war durch die Trockenheit und große Hitze sehr staubig. Hier hilft ein Bandana / eine Sonnenbrille, dass man seltene extreme Staub-Wind-Momenten besser übersteht.
– Es war extrem heiß und die kostenlose Wasserausgabe im Infield war immer sehr gut besucht. Um da etwas besser vorbereitet zu sein packen wir uns im nächsten Jahr definitiv eine Faltflasche ein!
Dies waren schon unsere größten negativen Punkte. Kommen wir zum Positiven:
– Das Nova Rock hat für seine Größe und Bands ein angenehm chilliges Feeling.
– Die Securities und sonstigen Mitarbeiter waren alle nett, hilfebereit und teils lustig drauf. (Eine Ausnahme gab es, aber die verdirbt den Gesamteindruck nicht!)
– Für die Pressearbeit waren die Wege zwischen den beiden Hauptbühnen ein Traum! Hier darf sich das eine oder andere Festival gerne eine Scheibe abschneiden!
– Das Publikum war gut drauf, nett und gastfreundlich!
Was gibt es sonst zu sagen:
– Das Essensangebot auf dem Gelände war gut und die Möglichkeit dort unter kontrollierten Bedingungen zu Grillen fanden wir ein interessantes Konzept, haben es die Tage aber nicht selber genutzt.
– Die Genre-Mischung bei den Bands war sehr gelungen auch wenn aus Metal-Sicht natürlich die eine oder andere Band auf einem Festival mit „Rock“ im Namen eigentlich nichts zu suchen hat ;) Solang solche Bands aber nicht überhand nehmen finden wir diese Durchmischung dennoch cool!
Alles in allem war es für uns eine sehr coole und schöne Erfahrung auf dem Nova Rock 2019. Es waren top Bands, die Organisation war soweit wir sie erlebt haben sehr gut und die Wartezeiten meist ertragbar. Die Rückfahrt war ziemlich anstrengend aber mit der Erfahrung von diesem Jahr wissen wir nun was uns erwartet und wir können für den nächsten Besuch besser planen wie wir unsere lange Heimreise angehen werden.
In diesem Sinne – bis hoffentlich zum Nova Rock 2020 \m/
Weitere Informationen zum Festival:
Homepage: novarock.at
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