Am 4. Dezember 2015 hieß es ab zu Nightwish, Arch Enemy und Amorphis in die restlos ausverkaufte Jahrhunderthalle nach Frankfurt. Für uns bedeutete dies den 1. Besuch in der Jahrhunderthalle mit Nightwish und Arch Enemy trafen wir jedoch alte Bekannte von unterschiedlichen Jahren Summer Breeze – wobei die Erfahrung diese Bands im Fotograben erleben zu dürfen neu ist.
Nachdem im Vorfeld einige Unstimmigkeiten wegen dem Konzertbeginn vorherrschten machten wir uns zeitig auf den Weg, dies war dann auf Grund der Verkehrslage auch absolut notwendig. So kamen wir ca. 30 Minuten vor dem Beginn des Amorphis Konzerts an der Halle an. Parken konnte man für einen Gebühr von 5€ direkt auf dem Gelände vor der Jahrhunderthalle, somit war der Fußweg bis zum Eingang recht kurz – zum Glück bei den Außentemperaturen.
Konzertbericht Nightwish Frankfurt Jahrhunderthalle 2015 mit Arch Enemy und Amorphis
Auf der Suche nach der Gästeliste begaben wir uns in Richtung Eingang – Fehler, die Gästeliste ist noch vor der 1. Security Kontrolle rechts vom Eingang an der Abendkasse, wie gesagt waren wir das 1. Mal vor Ort ;)
Dort wurden wir mit Ticket und Photopass ausgestattet und einer Beschreibung zum Treffpunkt für den Photocall. Am Eingang ging die Kontrolle schnell, jedoch gründlich.
Die Beschreibung klang eigentlich recht simple, es dauerte dennoch etwas bis wir andere Fotografen am Fuß der Treppe fanden, dort trennten sich dann kurz vor Amorphis unsere Wege.
PS: Wie wir später hörten, haben sich die ersten Fans wohl schon um 10 Uhr MORGENS angestellt um einen Platz in der 1. Reihe ergattern zu können…
Am Fototreffpunkt warteten wir geduldig auf unseren Abholer, doch als dann die ersten Klänge des Intros von der Bühne zu uns getragen wurden, nahmen die ersten Fotografen ihre Beine in die Hand und sprangen los zu Amorphis – nun gut, ich schloss mich dann der Menge an und stand plötzlich auch vor dieser wunderschönen Kulisse in der Jahrhunderthalle!
Auftritt Amorphis
Im sehr großzügig angelegten Fotograben fand ich mich schnell zurecht und konnte mich, ohne der 1. Reihe im Weg zu stehen, fotografisch voll austoben. Ausgetobt haben sich auch Amorphis auf der Bühne. Man merkte den Finnen an, dass sie ihre Spielzeit von ca. 30 Minuten nutzen wollten um einen Eindruck im Publikum zu hinterlassen.
Das Publikum war auch ohne große Aufwärmzeit voll dabei unterstützte Amorphis tatkräftig. Wir hatten das Gefühl, das sich wohl keiner beschwert hätte, wenn Amorphis noch das ein oder andere Lied mehr hätte spielen dürfen!
[spoiler name=“Setlist Amorphis“]Death of a KingSacrifice
Hopeless Days
Bad Blood
Sky Is Mine
Silver Bride
The Four Wise Ones
House of Sleepn – mit Marco Hietala[/spoiler]
Nach dem Missverständnis vor Amorphis klappte dann zu Arch Enemy zum Glück alles planmäßig und wir wurden pünktlich abgeholt und hatten noch etwas Zeit bevor das Intro begann, konnten uns also in aller Ruhe im Fotograben positionieren.
Auftritt Arch Enemy
Was dann kam, darauf war ich in keinster Weiße vorbereiten. Vom Ersten Ton des Songs Yesterday Is Dead and Gone wurde einem eine unbändige Kraft und Leidenschaft entgegengeschleudert wie ich sie so selten erlebt habe – aus dem Fotograben bisher noch nie – unglaublich!
Alissa tobte sich auf der Bühne aus und hatte scheinbar mächtig Spaß dabei. Leider schien hier das Nightwish-Publikum nicht 100% darauf anzuspringen. Größere Moshpits, wie sie Arch Enemy mit diesem Auftritt verdient hätte, suchte man vergebens,
Mit War Eternal als 2. Song wurde das Publikum weiter angeheizt. Der Namensgeber der neusten Arch Enemy CD präsentierte sich live richtig stark und Alissa hatte sichtlich Freude daran einen „Ihrer“ Arch Enemy Songs zu singen.
Danach wurde mit Ravenous ein top Titel aus der älteren Arch Enemy Geschichte gespielt, und spätestens hier zeigte sich, dass Alissa eine würdige Nachfolgerin für Angela ist und keine Probleme hat die alten Arch Enemy Songs authentisch auf ihre eigene Weiße darzubieten. Was für eine Stimmgewalt sie aus sich herausholen kann ist absolut bemerkenswert!
Zum Ende des Songs Stolen Life nahmen wir unser Live-Schicksal selbst in die Hand und versuchten einen Moshpit anzuzetteln, nun leider vergebens, das Publikum war scheinbar nicht zwingend auf Bewegungseinlagen dieser Art aus. Aus diesem Grund beließen wir es dann auch bei dem einen Versuch, wenn die Zuschauer um einen das nicht möchten muss man das wohl leider so hinnehmen :(
Immerhin im Punkt Mitsingen und Headbangen holte Arch Enemy alles aus dem Publikum heraus. Ob es ein, von Alissa dirigierter Chor für ein melodisches Gitarrensolo war, oder die passende Haare-Schüttel-Bewegung zu härteren Riffs, hier ließ man sich in Frankfurt nicht lumpen und legte sich auch für die Supportband mächtig ins Zeug!
Bei No Gods, No Masters wurde die Jahrhunderthalle in Frankfurt zum Beben gebracht, als das Publikum zusammen mit der Band auf- und absprang und als danach die ersten Töne von Nemesis angestimmt wurden, war für mich der Höhepunkt des Auftritts erreicht und kräftige Mitgesungen!
Yesterday Is Dead and Gone
War Eternal
Ravenous
Stolen Life
You Will Know My Name
As the Pages Burn
Under Black Flags We March
Avalanche
No Gods, No Masters
Nemesis
Fields of Desolation [/spoiler]
Für mich ist das Fazit aus dem Arch Enemy Auftritt durchweg positiv zu werten. Es wurde mit viel Leidenschaft und Power gespielt, sowohl ältere Titel wie Ravenous und Nemesis als auch neuere Songs wie War Eternal und You will know my name kamen super rüber. Alissa passt mit ihrer scheinbar unbändigbaren Art perfekt zu der Band und bringt zudem noch eine super kraftvolle und charakteristische Stimme mit. Dadurch bekommen die alten „Angela“-Songs einen ganz neuen touch ohne nach einer anderen Band zu klingen – toll!
Den ein oder anderen älteren Titel wie My Apocalypse oder Bury me an Angel hätte ich mir noch gewünscht, jedoch war dafür die Spielzeit einfach nicht ausreichend. Dieses Problem kann ich nur auf eine Art und Weiße lösen: Eine Headliner Show von Arch Enemy muss besucht werden – hoffentlich klappt das 2016!
Auftritt Nightwish
Mit Nightwish kam dann der krönende Abschluss eines tollen Abends. Für mich nicht das Highlight, das hatte ich mit Arch Enemy schon hinter mir, dennoch freute ich mich sehr auf Nightwish und hoffte auf einige der älteren Lieder, die sie auf dem Summer Breeze dieses Jahr nicht gespielt hatte – ich wurde nicht enttäuscht.
Als Intro gab es einen mächtigen knall, der Vorhang fiel und ein Lichtblitz aus Pyrotechnik schoss durch die Halle. Begleitet wurde der komplette Auftritt durchweg von Funkensprühender Pyrotechnik und Flammenstößen – um die Fotografen nicht zu Rösten wurde zwischendrin eine kleine Pause dieses Feuerwerks gemacht ;)
Zusätzlich wurde der Auftritt von einer passenden Videoshow im Hintergrund untermalt, das war nicht nur schön anzusehen, sondern passte zum Auftritt alles in allem auch wirklich sehr gut. Es wurde also nicht abgelenkt, sondern optisch begleitet und ergänzt!
Mit Ever Dream und Wishmaster durfte man direkt zu Beginn des Sets zwei tolle „Nightwish Klassiker“ im neuen Stimmgewand von Floor Jansen genießen. Der Fokus des Sets lag zwar sehr deutlich auf dem aktuellen Album Endless Forms Most Beautiful, konnte aber durch die sehr lange Spielzeit mit genügend altbekannten Nightwish Liedern und auch einigen Überraschungen (Stargazers) gespickt werden, dass wirklich jeder Nightwish Fan auf seine Kosten kam.
Das Publikum selbst war bei Nightwish, trotz gefühlt schlechterem, weil leicht übersteuertem, Sound als bei den anderen Bands, natürlich direkt voll dabei – man merkte einfach was der Hauptgrund der meisten Besucher im Konzertsaal war, an diesem Abend anwesend zu sein ;)
Wenn dann noch beliebte ältere Songs wie Storytime oder Nemo (JA ENDLICH NEMO LIVE GEHÖRT <3), gespielt wurden, gab es kein Halten mehr und die Mähnen wurden kräftig gewirbelt und lauthals mitgesungen.
Einzig die Sitzplatzgäste entsetzten mich etwas. Hier konnte man das Publikum des Konzerts kaum von einem Kinopublikum unterscheiden was Gestik und Mimik betraf – einzig die Tüte Popcorn fehlte in der Jahrhunderthalle! Da hätten wir uns etwas mehr Leidenschaft und Unterstützung für die Band gewünscht!
Floor Jansen selbst verstand es perfekt das Publikum für sich zu gewinnen. So wurde ab und an ein Satz in deutscher Sprache eingebracht um einen Extra-Sympathiepunkt vom Publikum zu gewinnen und das Programm etwas aufzulockern.
Zum Ende des Konzerts wurde noch die Konfettikanone gezündet und der vordere Bereich der Jahrhunderthalle in ein glitzerndes Farbenmeer getaucht – super Anblick und ein passendes Ende für einen bombastischen Auftritt.
Yours Is an Empty Hope
Ever Dream
Wishmaster
My Walden
While Your Lips Are Still Red
Élan
Weak Fantasy
7 Days to the Wolves
Alpenglow
Storytime
I Want My Tears Back
Nemo
Stargazers
Ghost Love Score
Last Ride of the Day
The Greatest Show on Earth[/spoiler]
Auch wenn ich Nightwish dieses Jahr schon auf dem Summer Breeze gehört hatte, gab es doch im Vergleich zu der Setlist damals die ein oder andere Änderung und damit angenehme Abwechslung im musikalischen Programm. Gerade Nemo hat mir super gefallen und ich kann es endlich von meiner „Diese Lieder will ich unbedingt mal live hören“-Liste streichen :)
Fazit:
Alles in Allem war dieser Konzertabend für mich (gerade spricht der Fotograf) der absolute Wahnsinn. Mit allen drei Bands hatte ich Künstler vor der Linse, von denen ich mir nie hätte träumen lassen sie auf einem Konzert fotografieren zu können.
Auch neben dem fotografischen was der Abend toll. Arch Enemy brannten ein absolutes musikalisches Feuerwerk ab und bei Nightwish gab es dann ein richtiges Feuerwerk zu sehen :D
Ich habe zum 1. Mal Arch Enemy mit Alissa genießen dürfen und bin total begeistert von ihr als Frontfrau, hoffentlich klappt es 2016 wieder!
Auch Nightwish haben mich mit vielen tollen Songs begeistert die ich unbedingt mal noch live hören wollte – allen voran Nemo – ein Traum!
Es war bei allen Bands eine ausgelassene Stimmung, zwar wurde kaum bzw. gar nicht gemosht, aber dafür getanzt, gehüpft und die Haare geschüttelt.
Außerdem war es wieder schön ein breites Altersspektrum im Publikum zu sehen. Von „Opis und Omis“ zu jüngeren Kindern war alles dabei und alle konnten in einer friedlichen Atmosphäre einen tollen Abend verbringen!
Neben all den schönen Momenten gab es aber auch den einen oder anderen Negativpunkt an diesem Abend.
– Zum einen war die Organisation der Photocalls nicht optimal und dadurch verpasste man den Beginn des Amorphis Auftritts, dies war abschließend zu verschmerzen, sorgte aber unter uns Fotografen dennoch den kompletten Abend hinweg immer wieder für Verwirrung.
– Den Sound bei Amorphis und Arch Enemy empfand ich als sehr gut, bei Nightwish dagegen wirkte er etwas lauter/übersteuerter und dadurch unangenehm. Ich habe den Nightwish Auftritt jedoch stark seitlich von der Bühne verfolgt, und ein Konzertbesucher der mittiger positioniert war, empfand den Sound als sehr gut – ich schätze daher, dass es eher zum Rand der Bühne etwas schlechter wurde.
Noch ein paar Informationen zur Jahrhunderthalle in Frankfurt:
– Vor Ort gibt es kostenloses W-Lan, nett aber durch die Menge an Leuten sollte man sich nicht zwingend darauf verlassen das das funktioniert.
– Im Eingangsbereich gibt es Sitzmöglichkeiten und eine kostenpflichtige Garderobe um seine Jacke abzulegen.
– Der Konzertsaal ist sehr breit angelegt, dadurch hat man immer die Möglichkeit mit sehr viel Platz das Konzert zu verfolgen.
– Am Rand gibt es auf einem Geländer „Sitzmöglichkeiten“, nun nicht zwingend für die „omis und Opis“ unter den Konzertgängern, aber mich hats gefreut ;)
Um Nightwish, Arch Enemy oder Amorphis in nächster Zeit noch live zu erleben gibt es die ein oder andere Möglichkeit:
– Nightwish wird am 14. Dezember in Leipzig und am 15. Dezember in Berlin ein Konzert geben. Weitere Termine findet ihr hier
– Arch Enemy ist am 14. Dezember in Leipzig und am 15. Dezember in Berlin mit dabei. Weitere Termine findet ihr hier
– Und auch Amorphis spielen am 14. Dezember in Leipzig und am 15. Dezember in Berlin mit auf dem Konzert. Weitere Termine findet ihr hier
Weitere Fotos
44 Fotos von Arch Enemy in der Jahrhunderthalle Frankfurt 2015
45 Fotos von Nightwish in der Jahrhunderthalle Frankfurt 2015
50 Fotos von Amorphis in der Jahrhunderthalle Frankfurt 2015
Wenn ihr auch in Frankfurt anwesend wart, wie fandet ihr das Konzert? Hat euch eine Band enttäuscht / überrascht? Schreibt es uns in den Kommentaren!
Artikelbewertung:
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Weitere Infos zu den Bands und dem Veranstalter:
– Homepage von Arch Enemy | Arch Enemy auf Facebook
– Homepage von Nightwish | Nightwish auf Facebook
– Homepage von Amorphis | Amorphis auf Facebook
– Weitere Veranstaltungen vom Concertteam NRW
Hammer Beitrag und Hammer Fotos. KLASSE!!!
LG, Gerd
Erstklassige Fotos! Da bin ich froh dass ich mir das Smartphone-Knipsen gespart habe um das Konzert richtig zu genießen. Zum Sound: Wir waren im vorderen Drittel, Mitte/Rechts und bei Nightwish war es zum Teil schon deutlich übersteuert. Arch Enemy habe ich zum ersten Mal live gesehen, was für ein Hammer! Auch Amorphis waren klasse. Beides normalerweise nicht meine Richtung, aber die aktuellen Platten beider Bands sind umgehend auf meine Wunschliste gewandert.
Tolle, abwechslungsreiche Band-Kombination. Sollte man sich unbedingt in dieser Kombination ansehen, solange es noch geht.
Grüße Jörg
Tolle Fotos und ein sehr guter Beitrag.
Gruß Michael
Richtig richtig guter Konzertbericht, mit deinen Aussagen konnte man es sich echt gut vorstellen.
Die Bilder sind natürlich auch super, genau wie dein Schreibstil in dem du selbst deine „Anfängerfehler“ erwähnst haha… Jaa das kannte ich auch, als ich damals zum 1 Mal anner Jahrhunderthalle fotografieren durfte… ;)